Mit Warenspeichern unterbrechungsfrei Material verarbeiten

Ein Warenspeicher bzw. Kompensator findet Anwendung zur Pufferung von bahnförmigen Materialien, wie Webware, Vlies, Teppich und technischen Textilien, zwischen zwei Fertigungsschritten. Gerade in kontinuierlichen Produktionsabläufen ist es wichtig, einen ununterbrochenen Materialfluss zu gewährleisten Variierende Produktionsgeschwindigkeiten oder temporäre Unterbrechungen haben somit keine negativen Auswirkungen auf den Gesamtprozess.

Grundlegende Funktion eines Warenspeichers

Unsere individuell konzeptionierten Warenspeicher / Kompensatoren übernehmen unterschiedliche Funktionen. Die wichtigste Aufgabe ist das Puffern von Material, bei der die Anlage eine gewisse Meterzahl an Bahnmaterial zwischenspeichert. Typischerweise kommt der Warenspeicher nach dem Abwicklungs- und vor dem Aufwicklungsprozess zum Einsatz.

Während des Rollenwechsels zu Beginn oder Ende einer Produktionslinie entleert oder füllt sich der jeweilige Warenspeicher. Mittels einlauf- und auslaufseitig befindlicher Zugwerke wird der Speicher gefüllt oder geleert. Eine Bahnzugregelung zwischen den Zugwerken positioniert, ermöglicht mittels Tänzerlagenregelung oder einer alternativen Messwalze einen kontinuierlichen Bahnzug im Speicher. Dies ermöglicht einen kontinuierlichen Prozess zwischen den Warenspeichern ohne Unterbrechung und Geschwindigkeitsschwankungen.

Diese Vorgehensweise bietet mehrere Vorteile für die Produktion. Somit werden die wichtigen Kernprozesse, wie bspw. Beschichtungs- oder Kaschierprozesse, innerhalb der Produktion von den Wickelvorgängen voneinander entkoppelt. Die Wickelprozesse an beiden Enden des Systems laufen zur restlichen Produktionslinie unabhängig voneinander. Unterschiedliche Geschwindigkeiten innerhalb der Wickelprozesse stellen kein Problem dar. Die benötigte Speicherkapazität bzw. die Materiallänge im Speicher ist kundenspezifisch umsetzbar.

Ein Warenspeicher gleicht mögliche Schwankungen in der Materialzufuhr und -abfuhr zum Hauptprozess aus. Auch erforderliche Stillstandzeiten der Ab- und Aufwickelprozesse beim Rollenwechsel haben keinen negativen Einfluss auf die wichtigen kontinuierlich laufenden Produktionsschritte. In solchen Fällen stellt der Warenspeicher vor dem Kernprozess genügend Material aus seinem Speicher bereit. Im Gegenzug füllt sich der Warenspeicher nach dem Kernprozess. Somit ist immer für einen kontinuierlichen Materialfluss im wichtigen Produktionsprozess gesorgt.

Verschiedene Speichersysteme

Abhängig der Materialeigenschaft und des gewünschten Materialhandlings können unterschiedliche Arten von Speichersystemen eingesetzt werden. Neben den Walzenspeichersysteme ist die einfachste Möglichkeit eines Warenspeichers ein Muldenspeicher bzw. J-Box. Bei diesem Speichertyp wird mittels eines Zugwerks das bahnförmige Material in eine Mulde in J-Form gefördert. Durch das Eigengewicht des Materials legt sich dieses in Falten in der Mulde ab. Durch ein nachgeschaltetes Zugwerk wird das Material aus dem Speicher abgezogen und dem Folgeprozess zugeführt.
Eine Zugkraftregelung mittels Tänzerlageregelung oder Messwalze bietet die Möglichkeit eines kontrollierten Bahnzugs. Breitstrecksysteme im Auszugsbereich positioniert ermöglichen das gefaltete Material mit max. gestreckter Breite dem Folgeprozess zuzuführen.

Die Materialbeschaffenheit der Walzenoberfläche oder der Mulde kann in Abhängigkeit der spezifischen Materialeigenschaften des Bahnmaterials und dessen Einsatzbereiches (nass oder trocken) berücksichtigt werden. Ebenso kann die Lagerung der Walzen im Walzenspeicher auf die evtl. Zugempfindlichkeit des Materials abgestimmt werden.
Alternativ zu Walzen- oder Muldenspeicher kommen Förderbandspeicher zum Einsatz. Das Bahnmaterial wird auf ein horizontal mit verringerter Geschwindigkeit laufendes Transportband gefördert. Das Material wird hierbei gefaltet abgelegt. Die Speicherkapazität ist abhängig der Förderbandlänge und den Prozessgeschwindigkeiten.

Merkmale eines Warenspeichers

Ein wesentliches Merkmal eines Warenspeichers ist sein Einsatz beim Speichern bahnförmiger Materialien. Folien, Webwaren, Vliesstoffe, Teppiche, technische Textilien, Papier und mehr werden im Speichersystem aufbewahrt, um beim Rollenwechsel für einen kontinuierlichen Produktionsprozess zu sorgen. Die Kapazität einer solchen Anlage ist nach Kundenwunsch konzeptioniert. Abhängig der benötigten Zeit für einen Rollenwechsel und der max. Produktionsgeschwindigkeit berechnet sich die benötigte Materiallänge des zu speichernden Materials. Einschränkende bauliche Gegebenheiten des Standortes können Einfluss auf die Höhe und der daraus resultierenden Länge eines Warenspeichers haben. Somit wird jeder Warenspeicher auf die Bedürfnisse des Kunden konzeptioniert und gefertigt. Die elektrische Steuerung der Speichersysteme erfolgt über SPS oder alternative Systeme nach Kundenwunsch.

Branchenspezifische Anwendungen für Warenspeicher

Warenspeicher sind in verschiedenen Branchen, insbesondere jedoch in der Textil-, Folien- und Papierindustrie, unverzichtbar. Sie dienen der Zwischenspeicherung von bahnförmigen Materialien vor und nach verschiedenen Produktionsprozessen. In der Textil- und Vliesstoffindustrie beispielsweise werden kontinuierlich ablaufende Veredelungsprozesse wie Beschichtungen, Imprägnierungen, Färben und Trocknen durch Warenspeichersystem realisierbar. Ebenso benötigt die Folien- und Papierindustrie Warenspeicher, um kontinuierliche Prozesse wie Bedrucken, Kaschieren oder Beschichten zu ermöglichen.

Vorteile eines Warenspeichers

Ein großer Vorteil eines Warenspeichers liegt im einfachen technischen Aufbau und der Anwendungsmöglichkeit. Zeitintensive manuelle aber auch automatische Rollenwechsel im Abwickel- und Aufwickelprozess können mittels Speichersystemen überbrückt werden. Beim Walzenspeicher kann durch eine kämmende Walzenanordnung zwischen den verfahrenden und den feststehenden Walzenanordnungen das Bahnmaterial einfachst durchgefädelt werden.
Zudem ermöglicht die einfache Zugänglichkeit über die Sicherheitsvorkehrungen zu dem Warenspeicher ein einfaches Handling der Bahnware. Die gute Zugänglichkeit ist auch bei Wartungsarbeiten hilfreich.

Ein Warenspeicher trägt ebenfalls zu einer besseren Qualität der kontinuierlich laufenden Produktionsprozesse bei. Spannungsschwankungen in der Bahnführung des Materials können reduziert werden, der prioritäre Produktionsprozess wird stabilisiert. Ein unterbrechungsfreier Produktionsprozess ermöglicht eine gleichbleibende Qualität der Produkte.

Speichertypen

  • Walzenspeicher
  • Muldenspeicher

Galerie

Anlagenbeispiele 100% nach Kundenwunsch umgesetzt

Technische Details

Arbeitsbreiten bis zu 5.800 mm
Maschinengeschwindigkeit bis zu 100 m/min
Speicherkapazität kundenspezifisch
Walzenmaterial Stahl, Aluminium, Edelstahl
Ausführung normal, kämmend
Verarbeitung von unterschiedlichsten Materialien

Fragen Sie uns nach unseren Warenspeichern

Sie haben spezielle Wünsche beim Speichern Ihrer bahnförmigen Materialien? Wir entwickeln und realisieren Ihnen das gewünschte Warenspeicherkonzept nach ihren Vorstellungen. Abhängig von der Materialcharakteristik bieten wir Ihnen verschiedene Speicherlösungen an, speziell für Ihren Anwendungsfall.

Mit Krögel Maschinenbau an Ihrer Seite steht Ihnen der Weg zu fortschrittlichen, maßgeschneiderten Warenspeichern offen. Kontaktieren Sie uns, um Ihre Produktionsziele zu verwirklichen. Unsere Experten sind bereit, mit Ihnen zusammen die optimale Lösung für Ihre Anforderungen zu entwickeln.